Bruthabitate
Als Bruthabitat werden in erster Linie Ackerflächen mit Wintergetreide genutzt, wobei Wintergerste (aufgrund der oft höheren Halmlänge bei Ankunft der Weihen) gegenüber Winterweizen bevorzugt wird.
Gelegentlich finden auch Bruten im Raps statt. Auch in naturnahen Habitaten wie ehemaligen Spülfeldern, ruderalisierten Lockerschilfbeständen u.ä. wurde erfolgreich gebrütet. Mit 8 Bruten betrug ihr Anteil an den Gesamtbruten der letzten zehn Jahre aber lediglich sieben Prozent.
Nahrungshabitate
Die Hauptbeute der Wiesenweihen in Ostfriesland ist die zur Gattung der Wühlmäuse gehörende Feldmaus (Microtus arvalis).
Die Männchen bejagen im Anschluss an Beuteübergaben nach kurzem Verweilen am Brutstandort zunächst die nestnahen Grünlandflächen sowie die Acker-, Graben- und Wegrandstreifen. Brachen, vor 10 bis 15 Jahren oft nahe gelegene, ergiebige Nahrungsflächen, sind lange dem zunehmenden Anbau von "Energiepflanzen" gewichen. Bleiben sie hier erfolglos oder sind diese nicht vorhanden, verlassen sie meist zügig das Brutgebiet und suchen die Grünländereien benachbarter Niederungslandschaften wie die der Ostfriesischen Meere, des Knockster und Greetsieler Sieltiefs, der Abelitz sowie ehemaliger Marschseen auf. Hier werden Kleinsäuger leichter wahrgenommen und erbeutet.
Die Vögel der deichnahen Brutplätze bejagen zudem die Flächen des Deichkörpers und die Salzwiesen des Deichvorlandes. Aufgrund des hohen Wasserstandes sind diese kaum mit Kleinsäugern besiedelt; hier werden vornehmlich Kleinvögel (insbesondere deren Junge) wie Schafstelze, Wiesenpieper, Rohrammer u. a. erbeutet.